Auch dieses Jahr haben wir wieder einige tolle Bewerbungen erhalten und in der Jury-Sitzung lange über die spannenden Inhalte diskutiert. Im Ergebnis geht der Henry Lampke Preis auch dieses Jahr wieder an zwei tolle Nachwuchswissenschaftler für zwei herausragende Masterarbeiten.
Dies ist zum einen die Masterarbeit von Eva Maria Zimmermann, die an der TU Berlin Szenarien zur langfristigen Rolle von alternativen Antrieben im deutschen Schienennetz entwickelte. Ausgangsbasis Ihrer Arbeit ist, dass vor dem Ziel der Dekarbonsierung bis 2050 alternative Antriebe im Schienennetz immer wichtiger werden. Sie entwickelte ein Entscheidungsmodell mit unterschiedlichen Szenarien zum Marktpotential der Antriebsalternativen, mit dem Ziel, deutschlandweite Potentiale und Forschungsschwerpunkte erkennbar zu machen. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die Vielzahl der untersuchten Szenarien sowie die Modularität des Modells, was zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für weitere Forschung liefert.
In dem Gutachten der Arbeit heißt es: „die Arbeit zeichnet sich durch exzellente inhaltliche und wissenschaftliche Qualität aus […] und ist zur Annäherung der Frage, wie sich die Struktur des Schienennetzes in Bezug auf die Fahrzeuge und der zu errichtenden Infrastruktur verändern könnte, ausgezeichnet geeignet.“
Unser zweiter Preisträger ist Herr Johannes Lindner. Er schrieb seine Masterarbeit an der Technischen Universität München zu dem Thema „Implementierung und Durchführung einer vernetzten Simulatorstudie zur validen Datenerhebung im urbanen Verkehrsraum“. In vernetzten Simulatorstudien werden komplexe Verkehrsszenarien mit mehreren Verkehrsteilnehmern untersucht. Herr Lindner untersuchte in seiner Masterarbeit die Begegnungen von automatisierten Fahrzeugen und Radfahrern, mit dem Ziel, die Herausforderungen des vollautomatisierten Fahrens besser zu erforschen. Hierfür nutze er unter anderem eine Applikation, die das Wahrnehmungsfeld des Radfahrers an unübersichtlichen Situationen mittels Kommunikationstechnologie erweitert. Herr Lindners Arbeit ist sehr innovativ und seine Untersuchungsmethodik der vernetzten Fahrsimulation zeichnet sich dabei durch die hohe Implementierungskomplexität aus.
In dem Gutachten der Arbeit heißt es: „Diese Abschlussarbeit zeichnet sich auf Grund der hohen ingenieurwissenschaftlichen Relevanz, der Implementierungs-Komplexität und der hervorragenden Umsetzung des Themas aus.“