Verkehrsprognosen sind Grundlage für die Bundesverkehrswegeplanung. Neben der Auswertung aller absehbaren Entwicklungen sind diese Prognosen auch immer ein Stück weit ein Spiegel der Wünsche an die Infrastrukturentwicklung. Dementsprechend haben sich in der Vergangenheit Prognosen für das Wachstum des Schienengüterverkehrs gelegentlich als zu optimistisch erwiesen.
Bei der Fortschreibung werden veränderte Strukturentwicklungen berücksichtigt. Es stellt sich jedoch die Frage, in welchem Umfang auch hier wieder Prämissen aus politischen Zielsetzungen die Prognoseergebnisse dominieren. Auch ist zu fragen, ob die Fortentwicklung der Methodik angesichts der zunehmenden Dynamik gesellschaftlicher Entwicklungen angemessen und transparent erfolgt.
In der Folge werden mitunter vermeintliche verkehrliche Probleme abgeleitet, die Planungen nach sich ziehen, die unrealistisch und fehldimensioniert zur tatsächlichen Entwicklung erscheinen.
In der Veranstaltung soll u. a. der Frage nachgegangen werden, wie die Prognostik im Lichte immer kurzfristiger werdenden Ereignisse wie Corona oder neue Sicherheitsstrategien robust gestaltet werden kann. Zudem soll betrachtet werden, wie das bisher starre System der auf die Prognosen basierenden Infrastrukturplanung besser auf kurzfristige Veränderungen reagieren könnte, um z.B. auch für kleinteiligere Maßnahmen Lösungen anzubieten.